Frequently Asked Questions über Biokunststoffe?

Was genau sind Biokunststoffe?
Biokunststoffe sind Materialien, die entweder aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen, biologisch abbaubar sind – oder beides. Für industrielle Anwendungen ist besonders die Unterscheidung zwischen bio-basiert und biologisch abbaubar wichtig.
Sind alle Biokunststoffe biologisch abbaubar?
Nein. Es gibt Biokunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, aber nicht biologisch abbaubar sind (z. B. bio-basiertes PE), und umgekehrt. Beide Eigenschaften sollten getrennt betrachtet werden.
Können Biokunststoffe recycelt werden?
Viele bio-basierte Kunststoffe wie Bio-PE oder Bio-PET sind chemisch identisch mit fossilen Pendants und problemlos recycelbar. Biologisch abbaubare Kunststoffe hingegen sind meist nicht für das klassische Kunststoffrecycling vorgesehen.
Wo kommen Biokunststoffe heute schon zum Einsatz?
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Verpackung: Folien, Trays, Tuben
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Technische Teile: Spritzgusskomponenten
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Konsumgüter: Schreibwaren, Haushaltsartikel, Spielzeug
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Markenprodukte: Werbeartikel, nachhaltige Verpackungslösungen
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Medizin: PLA-basierte Einwegprodukte
Welche Vorteile bieten Biokunststoffe?
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Reduzierung von fossilen Ressourcen
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Geringerer COâ‚‚-Fußabdruck
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Teilweise biologisch abbaubar oder kompostierbar
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Erneuerbare Rohstoffbasis
Sind Biokunststoffe für Serienproduktion geeignet?
Ja. Es gibt mittlerweile Biokunststoffe, die stabil und prozesstauglich genug für Serienanwendungen sind – auch für anspruchsvolle Industriezweige wie Verpackung, Konsumgüter oder Automotive.
Ist der Einsatz wirtschaftlich sinnvoll?
In vielen Fällen ja – insbesondere wenn COâ‚‚-Bilanz, Kreislaufwirtschaft, EU-Vorgaben oder Markenimage in die Gesamtbewertung einfließen. GREEN B2B bietet dazu auch individuelle COâ‚‚-Vergleichsanalysen.
Welche Rohstoffquellen gibt es, und warum ist das wichtig?
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1. Generation: z. B. Mais, Zuckerrohr (gute Verfügbarkeit, aber Nahrungskonkurrenz)
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2. Generation: z. B. Holz, Stroh (nachhaltiger, keine Lebensmittelkonkurrenz)
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3. Generation: z. B. CO₂, Algen, Bakterien (hoch innovativ, teils noch in Entwicklung)
Die Herkunft der Rohstoffe beeinflusst Image, Nachhaltigkeitsbewertung und Zertifizierungs-fähigkeit.
Was bedeutet „industriell kompostierbar“?
Das bedeutet, dass das Material unter kontrollierten Bedingungen in industriellen Kompostieranlagen abgebaut wird – nicht aber automatisch im heimischen Gartenkompost.
Sind Biokunststoffe per se umweltfreundlicher?
Nicht automatisch. Die gesamte Ökobilanz (Rohstoffe, Verarbeitung, Transport, Entsorgung) muss berücksichtigt werden. Dennoch bieten sie großes Potenzial zur COâ‚‚-Reduktion.
Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion – ist das ein Problem?
Bei der 1. Generation ja (z. B. Mais, Zuckerrohr). Rohstoffe der 2. und 3. Generation umgehen dieses Problem, da sie auf Abfällen oder Mikroorganismen basieren.
Können Biokunststoffe auf bestehenden Maschinen verarbeitet werden?
Oft ja – allerdings kann es Anpassungen bei Temperaturführung, Trocknung oder Zykluszeiten geben. GREEN B2B unterstützt aktiv bei der Prozessintegration und stellt auch Muster für Testläufe zur Verfügung.
Wie steht es um Zertifizierungen und Normen?
GREEN B2B unterstützt bei Zertifizierungen wie:
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Kompostierbarkeit (z. B. EN 13432)
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Food-Contact Compliance
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OK-biobased (z. B. TÜV Austria)
Zertifikate erhöhen die Glaubwürdigkeit gegenüber Handelspartnern und Verbrauchern.